18. April 2013

Diskussionsrunde zu „Tempo 30 in der Stadt?“ in Krefeld

AK Krefeld

 Am Mittwochabend diskutierte im Südbahnhof Krefeld bei einer Veranstaltung des Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Krefeld u.a. Arndt Klocke zum Thema „Tempo 30 in der Stadt?“.  Weitere Teilnehmer kamen von den SWK-Mobil, ADAC Nordrhein Köln und dem ADFC.

 
Ergebnis: Vieles spricht für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit, von der auf Hauptverkehrsachsen Ausnahmen natürlich zugelassen sein sollen. Zunächst: Tempo 30 ist vielfach bereits Normalität. In München darf beispielsweise auf 80% der Straßen nicht schneller als 30 gefahren werden, in Berlin auf 75%. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes sind 58 % der deutschen Bevölkerung für innerörtliche Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h außer auf Hauptverkehrsstraßen. Weitere Fakten:
 
– Anhalteweg PKW 50km/h=28m   30km/h=13m
– Aufprallenergie bei 50km/h 2,8fach höher als bei Tempo 30
– Unfallzahlen sinken auf Tempo 30 Abschnitten um ca. 40%
– Opferzahlen (getötet, schwerverletzt) sinken um ca. 60%
– Schutz vor allem für Fußgänger und Radfahrer
– Zusammenprall mit Fußgänger zu 80% bei Tempo 50 tödlich (Tempo 30=nur 10%)
– Kinderunfälle Verhältnis innerorts-außerorts 28:1
– Tempo 30 2-3dB(A) leiser als 50. 3dB(A) werden als Halbierung wahrgenommen 
 
Auch für den Klimaschutz stellt Tempo 30 nach neusten Erkenntnissen keine Verschlechterung dar, da der Verkehr so gleichmäßiger Abfließen kann und weniger beschleunigungs- und damit verbrauchsintensives „Stop&Go“ entsteht.
Foto: Jörg Thiele