1. Juli 2014

Grünes Kino ‚Der bewegte Mann‘-Jubiläum zum Cologne Pride

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Zum 20 jährigen Jubiläum des Films zeigte das Grüne Kino mit dem Landtagsabgeordneten Arndt Klocke ‚Der bewegte Mann‘ im Filmhaus Kino. Die legendäre Filmkomödie überspitzt Homo- und Heterosexualität, lässt Klischees nicht aus, und schafft es das Leben als sexuelle Vielfalt darzustellen. Mit diesem Film schaffte vor allem Till Schweiger den Durchbruch in seiner Karriere. Auf Grundlage des gleichnamigen Comics des bekannten Kölner Autors Ralf König entstand diese Komödie unter der Leitung des Filmemachers Sönke Wortmann.

Im Anschluss diskutierte der Gastgeber Arndt Klocke in breiter Runde. Ein besonderer Moment bei diesem Grünen Kino war, dass sich Ralf König und Sönke Wortmann nach langer Zeit wiedertrafen und über den Film wieder ins Gespräch kamen. König machte deutlich, dass es nicht sein Film sein, sondern Wortmann der Filmemacher gewesen sein. Eine eins-zu-eins-Übertragung von Comic-Grundlage zu Film sei gar nicht möglich. Wortmann habe sich deutlich näher an dem Ursprung orientiert, als es andere Filmemacher zum späteren Zeitpunkt getan hätten, so König.

Unter dem Motto ‚Nach 20 Jahren: Wie homophob ist Deutschland heute?‘ wurde vor allem die Rolle von Filmen und deren gesellschaftliche Auswirkung diskutiert. Jeder Film habe seine spezielle Zeit, für die er besonders wichtig gewesen sei, machte Szenekenner Georg Roth deutlich. ‚Der bewegte Mann‘ habe es geschafft Schwule und Homosexualität nicht nur innerhalb einer Opferrolle zu thematisieren, sondern mit einer Leichtigkeit Schwule als gesellschaftlich Teilnehmende darzustellen. Lukas Flohr, aus der Perspektive der jungen schwulen Generation, bestätigte, dass der Film nicht retro, sondern immer noch gesellschaftliche Relevanz besitze, auch wenn die dargestellten Klischees und Stereotypen vielleicht heute andere seien. ‚Der bewegte Mann‘ als Türöffner für Schwule in den gesellschaftlichen Mainstream zeigt heute, was immer noch nicht Mainstream und gesellschaftlich nicht selbstverständlich ist.

Foto (v.l.n.r.): Sönke Wortmann, Ralf König, Georg Roth, Arndt Klocke, Lukas Flohr