21. August 2015

PM Klocke: „NRW braucht ein zukunftsfähiges Luftverkehrskonzept“

nachtflugZum heute vom BUND vorgestellten alternativen Luftverkehrskonzept für NRW, erklärt Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Landtag NRW:

„Die Initiative für ein alternatives Luftverkehrskonzept ist gut und richtig. Die Vorschläge enthalten wichtige Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik für NRW. Flugreisen sind die mit Abstand klimaschädlichste Form des Reisens. Vor allem Kurzstreckenflüge könnten häufig durch ein Ausweichen auf die Schiene vermieden werden. Schon heute dauert eine Bahnfahrt von Düsseldorf zum Flughafen-Drehkreuz Frankfurt nur rund 90 Minuten. Wenn jährlich tausende Flüge aus NRW nach Amsterdam, Frankfurt oder Hamburg gehen, ist das ökologisch eine Katastrophe. Deswegen wollen wir gerade bei Kurzstrecken mehr Verkehr auf der Schiene.

Statt die NRW-Regionalflughäfen länger mit Steuergeldern weiter zu subventionieren, braucht es weitere schnelle ICE-Verbindungen durch eine Stärkung der Rhein-Ruhr-Achse mit dem RRX und den Ausbau der Strecke Münster-Lünen sowie der Betuwe-Linie. Regionalflughäfen können entweder mit den großen Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn kooperieren, um diese lärmverträglich zu entlasten – oder sie müssen aus eigener Kraft wirtschaftlich tragfähig arbeiten. Wir begrüßen es sehr, dass sich auch der BUND klar gegen eine Betriebserweiterung am Flughafen Düsseldorf ausspricht. Um die Entwicklung zu steuern ist ein Landes-Luftverkehrskonzept notwendig.

Wir fordern klare Regeln für mehr Lärmschutz und an allen NRW-Flughäfen ein Nachtflugverbot. Dafür braucht es die Unterstützung des Bundes. Leider lehnt Bundesverkehrsminister Dobrindt entsprechende Initiativen der Landesregierung bislang genauso ab wie schärfere Lärmschutzmaßnahmen. Er muss dringend umdenken – Schlaf in der Nacht ist unbezahlbar. Eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für den Luftverkehr steht und fällt mit der Bereitschaft der Unternehmen, deutlich lärmmindernde Konzepte endlich umzusetzen. Hier muss der Bund handeln und endlich für klare Regeln sorgen.“