2. September 2016

AGFS-Exkursion 2016

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Ziel der diesjährigen AGFS-Exkursion waren NRW-Kommunen mit vorbildhafter Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr. Entsprechend dürfte es in Wuppertal, Hamm, Telgte, Essen und Mülheim/Ruhr durchaus zurecht als Kompliment aufgefasst worden sein, dass diese Städte Teil der diesjährigen Bereisung waren.

Die Gruppe mit Vertreter*innen aus Ministerien, Landtag, Wirtschaft, ADFC und AGFS startete bei bestem Radfahrwetter auf der wohl mittlerweile auch weit überregional bekannten Nordbahntrasse in Wuppertal. Ein Video über dieses richtungsweisende Projekt findet sich hier.

Nächster Halt der Tour war der Lippepark in Hamm. Der insgesamt ca. 220 ha große Sport- und Freizeitpark ist ein herausragendes Beispiel für die Kombination verschiedenster Anreize zu Sport, Bewegung und Erholung: Radrennstrecke, Nordic-WalkingRouten, Barfußpfad, Mountainbike- und Skate-Anlage sind nur einige der Möglichkeiten, die dort geboten werden.

In Telgte berichtete der Grüne Bürgermeister Wolfgang Pieper über dort vorbildliche konzeptionelle Förderung der Nahmobilität. Die Stadt Telgte ist seit 2015 Mitglied der AGFS. In einem kurzen Vortrag und bei einer Begehung der Altstadt wurde aufgezeigt, wie die Belange der Nahmobilität und insbesondere des Fußverkehrs / der Barrierefreiheit berücksichtigt werden.

Zum krönenden Abschluss stand die Befahrung des RS1 von der Universität Essen zum HBF Mülheim an der Ruhr auf dem Tableau. Der RS1 ist DAS Projekt für Radschnellwege in Deutschland und wird auch international viel beachtet. Mitfahrer dabei einer der entscheidenden Treiber und Akteure für die vollständige Realisierung des RS1, Martin Tönnes (stellv. Regionaldirektor des/Regionalverband Ruhr). Die Kurzfassung der Machbarkeitsstudie von 2014 für die Strecke von Duisburg bis Hamm findet sich hier. 

Fazit: Es bewegt sich was in NRW. Doch ohne politischen und gesellschaftlichen Druck wird es bei einzelnen, wenn auch großartigen, Leuchtturmprojekten bleiben. Grünes Ziel ist es, überall in NRW – sowohl in Ballungsgebieten als auch im ländlichen Raum – eine attraktive Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr zur Verfügung zu stellen. Ziel muss es sein, Lust auf Bewegung und nachhaltige Mobilität zu machen. Die Sinnhaftigkeit solcher Infrastruktur sollte im 21. Jahrhundert unbestritten sein und Planungen liegen vielerorts längst auf dem Tisch. Nun ist die Zeit der Umsetzung – und die Gretchenfrage Finanzierung muss in Bund, Land und Kommunen positiv beantwortet werden.

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